Legasthenie, Schriftspracherwerb, Typographie

Eine Schriftart gegen Legasthenie

Eine Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) oder Legasthenie ist eine Störung des Erwerbs von Lese- und Schreibkompetenzen bei physischer sowie psychischer Gesundheit, obwohl bei normaler Intelligenz eine regelmäßige schulische Förderung vorliegt. Soweit die Definition nach ICD-10 bzw. DSM-IV. Bereits 1896 beschrieb der englische Augenchirurg Pringle Morgan eine angeborene „Wortblindheit“ bei einem normalbegabten Jungen. Heute nimmt man als Ursache für diese Störung meist ein phonologisches Defizit an, genauer eine Störung der phonologischen Bewusstheit (für die Quellen siehe auch hier, dort steht auch ein bisschen was über die Begrifflichkeit LRS/Legasthenie).

Abelardo Gonzalez will eine Schriftart entwickelt haben, die Legasthenikern das Lesen erleichtern soll. Die Besonderheit der Schrift wird auf DailyTech wie folgt erklärt (Dyslexia heißt auf Deutsch ‚Legasthenie‘):

The font, dubbed “OpenDyslexic”, employs a trick in which the bottoms of characters are weighted. Curiously some dyslexic individuals visual processing cortexes rotate images that look slender, making characters appear backwards or upside down. By making the bottom look “heavier” the font reportedly reduces this kind of visual “bug” in the brains of people with this disability.

Das ganze lässt sich anhand des folgenden Bilds auch gut erkennen.

Legasthenie

Ich weiß zwar nicht, ob das wirklich funktioniert, aber die Idee klingt mal nicht unplausibel. Die Buchstaben haben so eine Art Gravitationsausrichtung. Ihr schwerer Bauch zieht sie sozusagen auf den Boden. Dies soll eine mentale Rotation oder Spiegelung der Buchstaben verhindern. Ob das aber tatsächlich auch klappt, sollte dringend empirisch überprüft werden. Solche Studien sind mir zumindest unbekannt.

Via Nerdcore