angewandte Linguistik, Sprachen der Welt, Sprachwandel

Die Gesellschaft für bedrohte Sprachen e.V.

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Am Freitag tagte die Gesellschaft für bedrohte Sprachen bei uns in Stuttgart, was mich auf die Idee gebracht hat, diese hier einmal vorzustellen:

Bedrohte Sprachen

Genauso wie Pflanzen und Tiere sind auch im Zuge der weiter zunehmenden Industrialisierung und Globalisierung der Welt auch viele Kulturen und Sprachen vom Aussterben bedroht. Bis zu 90% der knapp 7000 derzeit noch gesprochenen Sprachen könnten innerhalb des 21. Jahrhunderts verschwinden. Die Gründe für dieses dramatische Verschwinden von Sprachen liegen in der Verfolgung oder Unterdrückung von Minderheiten in vielen Gegenden der Welt sowie der rasant fortschreitenden Angleichung der Lebensverhältnisse auf der ganzen Welt. Fast überall, wo Menschen traditionell mehrsprachig waren, wird zunehmend nur noch die eine National- und Regionalsprache verwendet.

Sprachen sind nicht nur Kommunikationsmittel, sondern auch ganz wesentlich für das Gemeinschaftsleben (Stichtwort Identität). Sie sind das wichtigste Medium für die soziale und kulturelle Überlieferung einer Sprachgemeinschaft. Deshalb geht Sprachverlust oft auch mit Kulturverlust und sozialer Marginalisierung einher.

Die Gesellschaft für bedrohte Sprachen

Die Gesellschaft für bedrohte Sprachen (GBS) hat sich zum Ziel gesetzt, den Gebrauch, den Erhalt und die Dokumentation bedrohter Sprachen und Dialekte zu fördern. Weitere Info unter http://www.uni-koeln.de/gbs/. Dort gibt es auch eine ausführliche Informationsbroschüre zum Thema (http://www.uni-koeln.de/gbs/Broschure.pdf). Die GBS lebt natürlich von ihren Mitglieder und Mitglied werden kann man hier.

Und wer noch mehr über sterbende Sprachen wissen will und warum sie für die Linguistik von unschätzbarem Wert sind, dem empfehle ich Nicholas Evans Buch Dying Words.